Als ich meine Soundkarte bei Amazon bestellt habe und sie _tagelang_ nicht angekommen ist... durfte ich selbst recherchieren, in welchem Postamt(sic) das Packl sich denn jetzt befindet. Drei Tage lang hat es die Österreichische Post nicht geschafft, ein Standardpaket zuzustellen - oder zumindest eine Benachrichtigung zu hinterlassen.

ÖBB: siehe früher.

Und jetzt erzählen Sie uns vor den Schrecklichkeiten, die da kommen werden und vom Ausverkauf Österreichs.

Jung, dynamisch, modern: so ist offenbar das Selbstbild der Postlergerwerkschaft. Jung, modern, dynamisch wie ihr Vorsitzender Gerhard Fritz:

Die Fakten für 2002: Umsatz 1,4 Milliarden, Personalaufwand 0,99 Milliarden, Gewinn 0,019 Milliarden. (Quelle: Presseinformation Post.at)

Alles klar? Profitabel g'rad mich Ach und Krach. Doch Profit ist wichtig, denn alles andere kostet Steuergelder jedes Einzelnen.

Und jetzt das Jammern: www.oegb.at und vor allem: das Lügen.

"Nach dem Ausverkauf könnten Briefe und Zeitungen am Land nicht mehr jeden Tag zugestellt werden"
Man bemerke den Konjunktiv: nix Genaues wissma nicht, könnte so sein, könnte auch anders sein. Der Geburtstagsbrief von der Juttatant kommt dann vielleicht nicht mehr am Donnerstag sondern am Freitag (vielleicht werden ja auch e-mails nicht mehr täglich zugestellt??), und auch der Exekutionsbescheid kommt vielleicht einen Tag später (was Blunz'n ist, weil das Zustelldatum gilt).

Face it, liebe Postlergewerkschaft: wir schreiben 2003. Briefe braucht man kaum noch, und für die Zeitung .. gibts die Trafik. Und vielleicht will sich ja auch der Nachbarsbub ein paar Cent dazuverdienen?

"Telefonieren muss für alle erschwinglich bleiben!
Nach dem Ausverkauf der Telekom Austria steht zu befürchten, dass die Anschlusskosten für ein Telefon am Land steigen"
Fuck you, Postgewerkschaft: willkommen in der mobilen Welt der 0€-Telefone. Und der Entbündelung. Und: noch nie war Telefonieren billiger - für alle erschwinglicher - als nach der Liberalisierung. Davor hat die Post Preise abgecasht, die man sich heute niemals vorstellen könnte.

"Gebührenbefreiung für sozial Schwache muss erhalten bleiben!
Nach dem Ausverkauf werden ausländische Investoren einen Einnahmeverlust durch die Gebührenbefreiung kaum akzeptieren!"
Schau an: schüren wir doch ein wenig die Xenophobie, das hat immer schon gut funktioniert. Denn was ein Echter Österreicher Investor ist, der würde - oder was?
Die Lösung heisst: die Gebühren zahlt der Staat/Bund an den Provider. Punkt. Und zwar an jeden - und nicht nur an die PTA. Can you say "Kostenwahrheit"?

"Die MitarbeiterInnen haben unsere Unternehmen saniert!
Nach dem Ausverkauf könnten sofort wieder Arbeitsplätze abgebaut werden."
Achwas. Wer hat denn hier was saniert? Zuerst tachinieren und sich dann selbst der Sanierung loben? Da lachen ja die Hühner.

Daher: weg mit dem Speck! Post an einen privaten Investor verscherbeln - an der Börse braucht diese marode Partie eh niemand.

Und: Gewerkschaft? Nein, Danke!